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Projekt: St. Rupert
Bauherr: St.Rupert Besitzgesellschaft
Ort: Salzburg
Baujahr: März 2005 i

AN UND AUSBAU VON SCHLOSS ST:RUPERT
Während der Genehmigungsphase gab es heftige Einwendungen gegen das vorliegende Projekt
Die Angriffe seitens einer kleinen aber architekturpolitisch in Salzburg höchst einflußreichen Gruppe forderten eine sogenannte zeitgemäße Lösung.
Meine nachstehenden Überlegungen dazu erläuern
Das Projekt.

ERWEITERUNG SCHLOSS ST.RUPERT

Hintergründe und architekturphilosophische Überlegungen dazu Im April 2002

Viele Wege führen nach Salzburg.Aber nur einer führt durch grüne Wiesen von Anif kommend vorbei am Hellbrunnerberg durch Morzg die Hellbrunnerallee begleitend vorbei am Schloß St.Rupert.
Nur hier ist das,was Professor Sedlmayr mit „Stadtlandschaft“ meinte, noch erhalten.
Das Ordnungsprinzip, offenes Land gegenüber der geschlossenen Stadt als
Erlebnis, nur hier findet man es noch in Salzburg.
Das Schloß St.Rupert in seiner Formensprache, Teil des barocken Ensembles „Hellbrunnerallee“,ist der markante Eckpfeiler und zugleich Kontur der Stadt.
An Kultur interessierte, wie Historiker gleichermaßen empfinden und sehen
St. Rupert als ein aus der Zeit stammendes Element.

Ist es aber nicht;
die Idee zur Fassade und die Planung stammt von Martin Knoll und von Wunibald Deiniger aus den dreißiger Jahren und nach Zerstörungen im II. Weltkrieg wurde 1952 von Architekt Jenner die heutige neobarocke Fassade leicht verändert errichtet.
Das Verantwortungsgefühl für das einmalige Gesamtensemble -Hellbrunnerallee - hat die Architekten M.Knoll und vorallem W.Deiniger, beide wichtige Vertreter der frühen Salzburger Moderne,dazu bewegt sich ihrer damals üblichen Formensprache zu enthalten.
Wer könnte sich denn auch durch die Hellbrunnerallee spazierend hier anstelle von St. Rupert zum Beispiel einen Bau wie die salzburger Polizeikaserne vorstellen?
Es war ihnen klar,dass ein Gebäude zu allererst als ein gutes Stück seiner Umgebung dienen sollte und erst dann als Kunstobjekt oder als Teil des Werkes eines Architekten.

Die Firma Gössl ein, mittelständischer Betrieb,international aktiv und einer der führenden Erzeuger von Trachtenmode hat Schloß und Park St. Rupert erworben um dort einen repräsentativen,öffentlich zugänglichen Firmensitz zu etablieren.Da die vorhandene bauliche Nutzfläche für die angestrebten Funktionen zu klein ist,soll das Gebäude im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingungen erweitert werden.Das gegebene Ambiente und architektonische Erscheinungsbild zu erhalten war auch diesmal das erste Ziel der Planung. Der westliche Gebäudeflügel soll auf der östlichen Seite spiegelverkehrt nochmals wiederholt werden und so aus dem „L“ ein „U“ machen.Die Prophezeihung sei gewagt,dass auch dieses mal nach kurzer Zeit ein allgemeines Gefühl „das war immer schon so“ sich einstellen wird.

Dieses Ansinnen erregte allerdings seitens der Bürgerliste und einger Architekten Kollegen heftigen Widerspruch.
Von Pseudobarock und der Diskredtierung des historischen barocken Baues war die Rede.
Leider mangels rechtzeitiger Recherche und falscher Einschätzung der eigenen architekturhistorischen Kompetenz war es wohl eher eine Selbstdiskreditierung.
[siehe dazu Artikel"Heiliger Rupert,bitte für uns!
von Norbert Mayer in NEWS 27 APRIL 2001]
Man forderte zeitgenössische Architektur und die Befassung des Gestaltungsbeirates.


Die Frage sei erlaubt!

Muß ein Anbau zeitgeistig sein?

Einer der berühmten und großartigsten Plätze dieser Welt,der „ Grand Place“ in Brüssel gebaut während des Barock in der Erscheinung eines Renaissance Ensembles sei stellvertretend für zahllose Beispiele erwähnt.

Und ist der Gestaltungsbeirat, der Salzburg in wesentlichen Teilen in den letzten zwanzig Jahren geprägt hat,die legitimierte Instanz,die bestimmt, wie das letzte große Landschaftsensemble dieser Sadt nachhaltig zu gestalten ist?
Ist der Wohnriegel neben St.Rupert die Antwort;
Die Liste solcher Antworten ist beliebig lang.
Man schaue nur nach Schallmoos,auf den Bahnhofsplatz,auf das Fußballstadion vor dem Schloß Klessheim,auf das Kongresshaus oder man studiere das preisgekrönte Projekt von Perrault am Rehrlplatz, ,oder die geplanten Objekte in der Ignaz -Harrerstr,oder am Hanuschplatz ,usw,usw.


Kay Sperling







 

© 2005 Kay Sperling